EHC Red Bull München: Die Unterschiedsspieler der Red Bulls

Samstag, 06. Juli 2024 | EHC Red Bull München: Die Unterschiedsspieler der Red Bulls

Die hohe Kunst: Scoren, ohne die Defensive zu vernachlässigenTeil 3 unserer Crunchtime-Spieler-Serie: Die Unterschiedsspieler// AKTUELLESYasin Ehliz, Trevor Parkes und Chris DeSousa können in engen Spielen den Unterschied ausmachen. Sie sind die Scorer im Kader des EHC Red Bull München. Jeder von ihnen kennt den Weg zum gegnerischen Tor – und wählt dabei unterschiedliche Routen.

Ein Punkt pro Spiel ist eine magische Marke für Punktesammler. Wer sie knackt, wird in der Scorerliste weit vorne landen. Ehliz gelang dies in seiner überragenden Saison 2022/23 mit 60 Zählern in 56 Hauptrundenspielen. Die Belohnung waren individuelle Auszeichnungen. Unsere Nummer 42 wurde zum besten Stürmer und sogar besten Spieler jener DEL-Saison gewählt.

“Natürlich freut man sich darüber”, gibt Ehliz zu. Am meisten freute er sich aber über den Gewinn seiner ersten deutschen Meisterschaft. Denn Ehliz ist trotz seiner Scoring-Qualitäten ein Teamspieler. Erfolge mit der Mannschaft und eine gute Connection zu seinen Reihenkollegen sind ihm wichtig: “Man kann nur in Reihen glänzen, die gut harmonieren. Ohne gute Partner schafft man es nicht.” Stimmen diese, ragt Ehliz heraus.

Defensives Mindset

Starke Mitspieler hat Ehliz auch in der Nationalmannschaft. Im DEB-Team ist er ebenso in der Lage, in den entscheidenden Momenten zu glänzen, wie bei den Red Bulls. So, wie bei der jüngsten Weltmeisterschaft in Tschechien. Ehliz kam achtmal zum Einsatz und verbuchte neun Scorerpunkte. Kein deutscher Spieler war an mehr Toren beteiligt.

Eisenschmid, Parkes & Co.: Eine Auswahl an Toren von unseren Angreifern | DEL-Saison 2023/24

// DEL - HIGHLIGHTS

Ehliz kann Tore schießen und vorbereiten. Besonders gut produzierte er in den vergangenen Jahren, wenn er in einer Sturmformation mit einem Allrounder und einem Torjäger zusammenspielte. Die Defensivarbeit vernachlässigt er dabei nie. “Erst einmal müssen wir alle zurückarbeiten. Wenn wir den Puck haben, können wir dann kreativ sein. Das ist unser Mindset”, so Ehliz.

Die Balance ist wichtiger als individuelle Statistiken. Mit dieser Einstellung als Scorer herauszustechen, ist doppelt schwer. Hinzu kommt die Philosophie der vier starken Reihen: “Wir haben in München nicht so viel Eiszeit wie in anderen Clubs, weil wir mit vier Reihen durchrollen wollen.” Und dennoch weisen er, DeSousa und Parkes Jahr für Jahr starke Werte auf.

Der ewige Parkes

Ehliz liefert sich oft ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Parkes. Der Kanadier ist – anders als Ehliz – ein Vollblut-Knipser. In fünf seiner acht DEL-Spielzeiten erzielte er mindestens 22 Hauptrunden-Treffer. Zweimal wurde er DEL-Torschützenkönig.

Parkes ist inzwischen 33 Jahre alt, aber immer noch einer der besten DEL-Stürmer, wenn es um Abschlüsse in Tornähe geht. In seinem “Büro”, also dem Raum direkt vor dem gegnerischen Tor, macht ihm keiner etwas vor. Für die Red Bulls erzielte er in sechs Spielzeiten 128 Treffer. Damit ist er der beste DEL-Torjäger unserer Vereinsgeschichte – knapp vor Ehliz.

Knallharter und ansatzloser DeSousa

Parkes’ Landsmann DeSousa geht in seine dritte Saison bei den Red Bulls. Spuren hat das Kraftpaket bereits hinterlassen. Gleich in seiner ersten Saison wurde er Meister – und daran hatte er einen nicht unerheblichen Anteil. DeSousa kann knallhart und ansatzlos abziehen, aber auch seine Mitspieler in Szene setzen. Er vereint wie Ehliz die Fähigkeit, Tore zu schießen sowie vorzubereiten. Die Red Bulls gehören auch deshalb in jeder Saison zu den Titelkandidaten, weil sie mehrere Unterschiedsspieler haben – Akteure wie Ehliz, Parkes und DeSousa.