Donnerstag, 28. Juli 2022 | Red Bull München: Martin Buchwieser und der zweite Karrierestart in München
Was macht eigentlich… Martin Buchwieser?// HISTORIEWir schlagen die Geschichtsbücher auf und blicken etwa 14 Jahre in die Vergangenheit. 2008, also zwei Jahre vor dem Aufstieg in die PENNY DEL, verpflichtete Christian Winkler einen jungen Burschen aus Garmisch-Partenkirchen. Sein Name: Martin Buchwieser. Das erste Spiel mit München gewann er gegen Freiburg (5:4), in Zeiten von nicht vorhandenen U23-Regelungen wurde der damals 19-Jährige aber immer wieder mit der harten Eishockey-Realität konfrontiert. „Die Anfänge haben mich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Wenn du beispielsweise elf Stunden mit dem Bus nach Bremerhaven fährst, einen Wechsel im Schlussabschnitt bekommst und dann wieder elf Stunden zurück, fragst du dich als junger Spieler, wofür du das alles eigentlich machst“, erinnert sich der inzwischen 33-Jährige.
Vom aufstrebenden Talent zum Shootingstar
Solche Gedanken waren aber schnell verflogen, und er lieferte den besten Beweis dafür, dass sich harte Arbeit früher oder später auszahlt. Unter seinem damaligen Trainer Pat Cortina wurde Buchwieser 2011 zum DEL-Rookie des Jahres gewählt, schaffte den Sprung zum Nationalstürmer und wurde in seiner letzten Saison mit München 2012/13 sogar zum Kapitän ernannt. Der Beginn einer Reise, die im vergangenen Jahr ein plötzliches Ende fand, genauer gesagt bei den Löwen Frankfurt in der DEL2. Aufgrund von Langzeitfolgen durch Corona, aber auch aus familiären Gründen zog Buchwieser einen Strich unter seine erfolgreiche Eishockey-Karriere mit 485 DEL-Spielen (93 Tore, 132 Assists) und einem DEL-Meistertitel – der Höhepunkt seiner sportlichen Laufbahn im Jahr 2015 mit den Adlern Mannheim.
So ging es von Frankfurt aus nach 13 Jahren zurück in die Heimat, das beschauliche Garmisch-Partenkirchen. Und nun? „Genieße ich das Leben“, entgegnet Buchwieser mit einem Lächeln im Gesicht. „Ich kümmere mich um meine Kinder, arbeite bei einer Event-Agentur und bin zudem Grafik-Operator für MagentaSport“, ergänzt der zweifache Familienvater. Er erstellt also Grafiken und Statistiken, die in der Live-Übertragung der PENNY DEL zu sehen sind.
„Ich habe mich während meiner Karriere nicht mit dem Gedanken auseinandergesetzt, was danach kommt“, gesteht Buchwieser, der durch „ganz viele Zufälle“ letztlich bei MagentaSport gelandet ist. „Mir war nur wichtig, dass es etwas mit Sport zu tun hat. Eines Tages habe ich dann mit Moderator Basti Schwele telefoniert und da hat er mir erzählt, dass sie aktuell noch Leute suchen, die sich im Eishockey auskennen. So bin ich dort reingerutscht“, meint der 33-Jährige. Im September startet für ihn dann die neue Karriere in München. Diesmal wird er aber nicht den Spielereingang ins Olympia-Eisstadion nehmen.
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