Ex-Stürmer Lutz über NHL-Vertrag: „Ohne die Akademie wäre ich nicht so weit gekommen“
Freitag, 14. Juni 2024 | Julian Lutz im Interview
Ex-Stürmer Lutz über NHL-Vertrag: „Ohne die Akademie wäre ich nicht so weit gekommen“Meisterspieler Julian Lutz im Interview// INTERVIEWJulian Lutz hat seinen ersten NHL-Profivertrag unterschrieben. Im Interview erzählt der 20-Jährige, wie dieser Moment für ihn war, wie er sich in der Red Bull Eishockey Akademie auf die NHL vorbereitet und was er in den USA vermisst.
Wie läuft die Saisonvorbereitung in der Akademie bislang für dich?
Julian Lutz: „Ich freue mich, hier trainieren zu können. Es passt alles perfekt. Ich kann bei meinen Eltern wohnen, die Zeit mit ihnen genießen und mich hier voll und ganz auf die neue Saison konzentrieren. Die Akademie bietet dafür alle Möglichkeiten.“
Du bist bereits mit zwölf Jahren zum ersten Mal in die Akademie gekommen. Wie war das damals für dich?
Lutz: „Ich war noch sehr jung und meine Eltern sind damals mit umgezogen. Das brachte natürlich einen gewissen Leistungsdruck mit sich. Aber es war eine super Zeit. Du hast hier die besten Coaches, den besten Kraftraum, die beste Skatemill – alles auf höchstem Niveau. Ohne die Akademie wäre ich nicht so weit gekommen.“
Julian Lutz zu seiner Zeit in München & dem SAP Garden
// INTERVIEW
Im Sommer 2022 bist du dann von den Arizona Coyotes an 43. Stelle in die NHL gedraftet worden. Wie hast du das erlebt?
Lutz: „Das war einer der schönsten Momente meiner bisherigen Karriere. Ich war mit meiner ganzen Familie in Montreal und wir hatten dort eine super Zeit. Als dann beim Draft mein Name fiel, war das etwas ganz Spezielles. Eine gewisse Erleichterung, aber auch einfach ein cooler Moment, in dem ich die ganze Familie umarmt habe. Danach ist man schon ein bisschen in die NHL-Welt eingetaucht.“
In dieser Zeit (2021 bis 2023) hast du noch für den EHC Red Bull München gespielt. Wie war deine Zeit bei den Red Bulls?
Lutz: „Aufgrund zahlreicher Verletzungen hatte ich in München immer wieder schwierige Momente. Ich bin im ersten Jahr direkt sechs Monate ausgefallen. Zurückzukommen war dann schwierig, weil es schon Richtung Playoffs ging. Da konnte ich dann auch aufgrund der U18-Weltmeisterschaft nicht mitspielen. Ich hatte dann hohe Ambitionen für die nächste Saison, aber auch da hatte ich immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Am Ende hat selbst das mich weitergebracht und ich habe gelernt, aus solchen Situationen noch stärker hervorzugehen.“
In der Saison 2022/23 warst du Teil des Meisterteams. Gibt es etwas, an das du dich besonders gerne zurückerinnerst?
Lutz: „Es war eine supercoole Erfahrung zu sehen, wie hart so eine Playoff-Serie ist. Wie die Spieler für den Erfolg an ihre Grenzen gehen. Man weiß nicht, wann man wieder so einen Titel feiern kann, deshalb muss man alles mitnehmen. Das war eine tolle Zeit.“
Was war der schönste Moment in München?
Lutz: „Mein erstes Tor. Das war zuhause und die Fans haben mich abgefeiert. Nach dem Spiel durfte ich die Humba anstimmen – das war eine besondere Erfahrung.“
Bild Lutz
Dann bist du in die USA gegangen. Hat dir das gute Münchner Essen gefehlt?
Lutz (lacht): „Das Essen zu Hause habe ich schon vermisst. In den USA ist Essen Geschmackssache. Meine Mama hat mir dann das eine oder andere Rezept geschickt und ich habe mein Bestes gegeben, es nachzukochen.“
Du hast in der vergangenen Spielzeit für die Green Bay Gamblers in der UCHL gespielt. War es in deinen Augen eine gute Saison für dich?
Lutz: „Aufgrund der Verletzungen in den Jahren zuvor und dem Rat von Arizona, dass das Jahr in Green Bay das Beste für mich wäre, habe ich einen kleinen Schritt zurück gemacht. Aber dort konnte ich gleich der Spieler sein, der den Unterschied macht, wieder viel Spielzeit und Selbstvertrauen sammeln. Da hat schon sehr viel gepasst. Es war wichtig für mich, mich wieder ein wenig zu finden.“
Mit 26 Treffern und 46 Assists hast du dich dann für deinen ersten Profivertrag beim Utah NHL-Team empfohlen. Wie lief das ab?
Lutz: „Es war mein Ziel, in diesem Jahr einen Profivertrag zu unterschreiben. Man tauscht sich das ganze Jahr aus, vor allem mit dem Coach, der für die gedrafteten Stürmer verantwortlich war. Mit ihm habe ich vorher schon viel Videoarbeit gemacht. Ich stand im Austausch mit Scouts und Managern, aber am Ende kam es schon ein wenig plötzlich – das war ein glücklicher Moment. Jetzt fängt die Arbeit erst richtig an.“
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Ex-Münchner im Gespräch: Das komplette Interview mit Julian Lutz
// INTERVIEW
Du bereitest dich jetzt in der Red Bull Eishockey Akademie in Salzburg vor. Wann geht es wieder zurück in die USA?
Lutz: „Im Juli muss ich eine Woche ins Development Camp, das ist wichtig für die jungen Spieler. Dann bin ich bis Ende August erstmal wieder in Salzburg. Wann es definitiv zurückgeht, weiß ich jetzt noch nicht genau.“
Damit verpasst du das Grand Opening im SAP Garden. Verfolgst du trotzdem die Entwicklung der neuen Arena ?
Lutz: „Das interessiert mich schon sehr. Das ist ein tolles Projekt, das da entsteht. Ich würde gerne noch einmal hinter die Kulissen schauen. Ich habe vor geraumer Zeit schon einmal eine Tour gemacht, aber da war noch nicht so viel zu sehen. Montags gibt es ja auf den Clubkanälen immer Schnappschüsse vom Baufortschritt – das sieht schon geil aus.“
Was sind deine Erwartungen an die neue Saison, wenn du wieder in den USA bist?
Lutz: „Ich gehe davon aus, dass ich zunächst in der AHL spielen werde. Maksymilian Szuber hat es ein wenig vorgemacht. Ich hoffe natürlich auch, dass ich wie er die Chance bekomme, mich ein- oder zweimal in der NHL zu zeigen. Und wenn man sich dort beweist, kann es ganz schnell gehen.“
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