EHC Red Bull München spricht mit Schiedsrichter Martin Frano über die Playoffs

Donnerstag, 14. März 2024 | EHC Red Bull München spricht mit Schiedsrichter Martin Frano über die Playoffs

Die Playoffs aus Schiedsrichter-Sicht: Härter, schneller, schwieriger!PENNY DEL-Schiri Martin Frano im Gespräch// AKTUELLESDie Playoffs sind die schönste Zeit des Jahres. Es geht um alles oder nichts. Das Spiel ist noch schneller und intensiver, jede Situation kann entscheidend sein. Für Schiedsrichter Martin Frano und seine Kollegen bedeutet das viel Stress.

Am vergangenen Freitag war das Olympia-Eisstadion zum letzten Mal Schauplatz eines Hauptrundenspiels in der Deutschen Eishockey Liga. Die Red Bulls empfingen Augsburg – das ist bekannt. Doch wer waren die Schiedsrichter? Das dürften die wenigsten noch im Gedächtnis haben. Ein gutes Zeichen.

„Wenn nach einem Spiel niemand über uns spricht, haben wir sehr viel richtig gemacht“, sagt Referee Frano. Der 42 Jahre alte Tscheche pfeift seine zweite Saison in der PENNY DEL. Er bringt eine Menge Erfahrung mit.

Auch Schiedsrichter haben die Playoffs als Ziel

Frano leitete unter anderem Spiele in der ersten tschechischen Liga sowie bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen. In seinem ersten DEL-Jahr 2022/23 kam er in der Hauptrunde und in Playoff-Begegnungen zum Einsatz. Darunter auch unser siebtes Halbfinalspiel gegen Wolfsburg.

Die Playoffs sind auch in dieser Spielzeit sein Ziel: „Wir Schiedsrichter arbeiten die ganze Saison hart dafür, den Cut zu schaffen.“

Die große Herausforderung

Die schönste Zeit des Jahres verlangt ihm und seinen Kollegen alles ab. Denn jeder Pfiff kann Spiele oder sogar ganze Serien, und damit letztlich auch den Titel entscheiden. „In den Playoffs wiegt alles viel schwerer als während der Hauptrunde. Aber auch wir mögen die Intensität, die Hektik und die noch lautere Atmosphäre. Es ist aufregend, ein Teil davon zu sein“, erzählt der erfahrene Referee.

Frano sieht den Druck als willkommene Herausforderung und nicht als Belastung: „Wir sind Profis. Wir wissen, was wir zu tun haben und wie wir uns auch in der aufgeheizten Atmosphäre nicht beeinflussen lassen. Wir treffen die gleichen Entscheidungen, wie in der Hauptrunde.“

Fehler gehören zum Spiel

Spieler vergeben 100-prozentige Chancen, Torhüter lassen Pucks durchrutschen und auch Schiedsrichter liegen mit ihren Entscheidungen gelegentlich daneben. „Wir schauen uns in den Drittelpausen noch einmal strittige Szenen im Video an. Wenn wir sehen, dass wir einen Fehler gemacht haben, ist es sehr wichtig, mit den beteiligten Spielern oder Teams zu sprechen“, sagt Frano. Dadurch kann die Situation meist beruhigt werden, ehe die Stimmung kippt.

Kommunikation statt Arroganz

„Die Kommunikation ist dabei entscheidend. Wir wollen nicht die arroganten Typen mit den Streifen sein. Es ist wichtig, Fehler zuzugeben. Spieler mögen Ehrlichkeit“, weiß Frano.

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Danach geht es darum, schnell wieder in den richtigen Modus zu schalten: „Gute Schiedsrichter haken schlechte Entscheidungen schnell ab und machen weiter ihren Job. Man darf nicht den Fehler machen, falsche Entscheidungen wiedergutmachen zu wollen.“

Cut geschafft

Frano lag auch in seiner zweiten DEL-Saison häufig richtig - schaffte so erneut den Cut. Nur zwei Tage nach unserem letzten Hauptrunden-Spiel gegen Augsburg war er in der 1. Playoff-Runde im Einsatz.

Mannheim und Nürnberg lieferten sich ein ruppiges Duell, das aber auch aufgrund Franos Entscheidungen ruhig über die Bühne ging. Am Ende redete niemand über die Schiedsrichter. Alles richtig gemacht.