Deutsche Eishockey-Vizeweltmeister im WM-Viertelfinale

Mittwoch, 22. Mai 2024 | Deutsche Eishockey-Vizeweltmeister im WM-Viertelfinale

Torhungriges DEB-Team trifft im WM-Viertelfinale auf die Schweiz// NATIONALMANNSCHAFTAuf einen kritischen Moment folgte eine starke Reaktion: Das DEB-Team stürmte mit Power-Eishockey ins Viertelfinale der Weltmeisterschaft in Tschechien. Dort wartet am Donnerstag die Schweiz (16:20 Uhr).

Während die Eidgenossen die Gruppe A in Prag auf dem zweiten Platz beendeten, wurde Vize-Weltmeister Deutschland in Ostrava Dritter der Gruppe B. Wie beim Silber-Coup im vergangenen Jahr bei der WM 2023 in Riga und Tampere lief zunächst jedoch nicht alles nach Plan. Denn auf den Auftaktsieg gegen die Slowakei (6:4) folgten zwei 1:6-Niederlagen gegen die Top-Nationen USA und Schweden.

Die Viertelfinal-Qualifikation stand auf der Kippe. Kapitän Moritz Müller sprach von einem „kritischen Moment“, der aber rasch überwunden werden konnte. „Wir haben ein paar Sachen angesprochen und sind stärker zurückgekommen,” so Müller. Und wie: Deutschland gewann die vier ausstehenden Spiele – darunter der 8:1-Erfolg gegen Lettland sowie das 8:2 gegen Kasachstan.

Historisch treffsichere DEB-Offensive

Deutschland erzielte in sieben Partien starke 34 Tore und stellte damit einen Verbandsrekord auf. Noch nie hatte eine deutsche Nationalmannschaft in einer WM-Vorrunde so viele Tore erzielt. In diesem Jahr waren nur die beiden Topteams aus den USA (37) und Schweden (35) noch treffsicherer.

Garanten für die Torflut waren die exzellente Schussquote (16,6 Prozent) sowie das Powerplay (Quote: 35,3 Prozent) – beides Bestwerte aller Teams in der Gruppenphase.

Starke Münchner

Einen großen Anteil am Viertelfinal-Einzug haben auch die drei Münchner im Kader. Torhüter Mathias Niederberger verhinderte gegen die USA eine höhere Niederlage und stand außerdem beim 4:2-Sieg gegen Polen zwischen den Pfosten. Maxi Kastner war an fünf Treffern beteiligt – darunter der Führungstreffer im abschließenden Gruppenspiel gegen Frankreich (6:3). Anschließend sagte er: „Wir haben immer wieder Lösungen gefunden.”

Noch produktiver war Yasin Ehliz, der bei dieser WM als einer der Assistenzkapitäne das ‘A’ auf der Brust trägt. Die Nummer 42 der Red Bulls kam in sieben Spielen auf neun Scorerpunkte und führt damit die interne Scorerliste gemeinsam mit unserem Ex-Spieler JJ Peterka sowie Leo Pföderl an.

Bundestrainer Kreis zufrieden

„Offensive ist harte Arbeit. Es sieht manchmal leicht aus, aber meistens fängt die Offensive mit einer guten Defensive an. Wichtig ist, dass wir die Scheibe gut aus dem Drittel bekommen und dann die Laufwege stimmen”, erklärte Bundestrainer Harold Kreis, der mit einem guten Gefühl in das Viertelfinale geht: „Ich hatte schon nach dem letzten Gruppenspiel gesagt, dass wir jeden Viertelfinal-Gegner nehmen. Jetzt ist es die Schweiz geworden, da herrscht eine gewisse Rivalität zwischen den Mannschaften und deshalb freuen wir uns schon alle darauf.”

Das Duell mit den Eidgenossen entwickelt sich immer mehr zum Klassiker. Seit 2018 traf die Nationalmannschaft dreimal in K.-o.-Spielen auf den Nachbarn – und gewann jedes dieser Duelle. Unvergessen waren der 2:1-Erfolg bei den Olympischen Spielen 2018 sowie der 3:1-Sieg im Viertelfinale der letztjährigen Weltmeisterschaft. Bei beiden Turnieren gewann Deutschland übrigens Silber.

Die Gesamtbilanz: 161-mal traten beide Teams gegeneinander an. Dabei gab es 73 Siege für Deutschland, 71 Siege für die Schweiz und 17 Unentschieden.

Schweiz erneut mit starker Vorrunde

Die Erwartungshaltung in der Schweiz ist erneut riesig. In der Vorrunde kamen die Eidgenossen mit dem Druck klar. Sie lieferten ab. Siege gegen Topnationen wie Gastgeber Tschechien (2:1 n. P.) oder Finnland (3:1) sind längst keine Überraschungen mehr. Die einzige Niederlage setzte es gegen Weltmeister Kanada (2:3).

Mit Star-Verteidiger Roman Josi (elf Scorerpunkte bei dieser WM) sowie den Stürmern Nico Hischier und Kevin Fiala (jeweils zehn) stehen Topspieler aus der NHL im Aufgebot. Es sind nicht die einzigen Cracks, die ihr Geld in der besten Liga der Welt verdienen. Die Klasse der Schweizer ist unbestritten. Kreis und seine Spieler wissen aber, dass sie den Gegner schlagen können. Das haben sie in den vergangenen Duellen bewiesen.

Das Viertelfinale wird live auf MagentaSport, ProSieben und Sportdeutschland.TV übertragen.