„Der Erstgeborene“, der Eishockey mit dem Kopf spielt: Das ist Taro Hirose
Montag, 21. Oktober 2024 | EHC Red Bull München: Taro Hirose im Porträt
„Der Erstgeborene“, der Eishockey mit dem Kopf spielt: Das ist Taro HiroseSpielmacher gelingt seltenes Kunststück// PORTRÄT Zehn Spiele, neun Scorerpunkte: Die Verpflichtung von Taro Hirose kurz vor Saisonstart erwies sich für den EHC Red Bull München als echter Glücksgriff. Der Angreifer macht bislang in Europa dort weiter, wo er zuletzt in Nordamerika aufgehört hat.
Gerade einmal 126 Sekunden brauchte Taro Hirose für seinen ersten Zähler im Trikot der Red Bulls. Nur sechs Tage nach seiner Ankunft bereitete der 28-Jährige die frühe Führung am 1. DEL-Spieltag durch Markus Eisenschmid bei den Iserlohn Roosters mit vor. Er verbuchte einen weiteren Assist im Schlussdrittel, fünf Minuten vor dem Ende erzielte unsere Nummer 17 sein Premierentor zur 6:5-Führung. Am Ende legten unsere Jungs noch einen Treffer nach. Einstand nach Maß in den neuen Lebensabschnitt!
Und dieser startete zunächst mit viel Schlaf und Jetlag. „Aber so langsam finde ich meine Routinen. Alleine jetzt den besten Anfahrtsweg in den SAP Garden zu finden, hilft. Ich habe mich jetzt eingegroovt und fühle mich jeden Tag besser“, blickt der Angreifer auf seine ersten Wochen in München zurück.
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Adam Brooks am Hirose-Wechsel beteiligt
Geholfen haben ihm dabei seine neuen Kollegen. Routiniers wie Kapitän Patrick Hager und Jonathon Blum, außerdem in Adam Brooks ein weiterer Neuzugang. „Brooksy kenne ich schon eine Weile. Wir haben ein paar gemeinsame Freunde und wir haben vor meinem Wechsel auch viel darüber geredet“, berichtet Hirose. Und dieser hatte offenbar nicht zu viel versprochen, denn der Wohlfühlfaktor in München ist bereits hoch.
„Der SAP Garden ist unglaublich und meine Teamkameraden sind super. Und die Stadt ist bisher sehr cool, ich habe die Innenstadt schon ein paar Mal erkunden können. Ich war schon einige Male shoppen, bin herumspaziert und habe Sehenswürdigkeiten besucht“, erzählt er.
Bald kann Hirose auch zusammen mit seinen Liebsten auf Erkundungstour in der neuen Heimat gehen. „Meine Familie wird den Trip wohl Ende November machen und ein bis zwei Wochen bleiben.“ Und Punkt eins auf der Liste der Hiroses steht bereits: „Ich habe gehört, dass ich die Weihnachtsmärkte unbedingt besuchen muss. Ich freue mich darauf, dass meine Familie das mit mir gemeinsam erleben kann.“
20241021 I Porträt Taro Hirose
„Gewöhne mich immer besser an das System“
Doch bis es soweit ist, wartet erstmal noch jede Menge Eishockey. Und in den ersten Partien der Saison hat der ehemalige NHL-Profi bereits gezeigt, was er kann. Hirose ist ein Spielmacher mit einem sehr hohen Hockey-IQ. „Ich spiele das Spiel im Kopf und denke mir meinen Weg gerne durch das Spiel. Ich kann offensiv kreativ mit dem Puck sein und meine Mitspieler bedienen, aber ich will mich auch um das defensive Ende des Eises kümmern“, beschreibt er seinen Spielstil.
Auch die taktischen Vorgaben unter Trainer Max Kaltenhauser verinnerlicht er inzwischen immer mehr. „Ich gewöhne mich mit jedem Spiel besser an das System. Ich musste mich auf jeden Fall auch an das Eis hier gewöhnen, das im Vergleich zu Nordamerika viel größer ist. Aber die Lernkurve zeigt nach oben“, befindet er.
Vom College direkt in die NHL
Richtig steil nach oben ging es für Hirose in den vergangenen Jahren auch in Nordamerika. Denn er schaffte während der Saison 2018/19 mit dem direkten Sprung vom College in die NHL ein seltenes Kunststück. Von der Michigan State Universität aus debütierte der Offensivspieler am 19. März 2019 für die Detroit Red Wings in der besten Liga der Welt. Ausgerechnet im weltberühmten Madison Square Garden bei den New York Rangers. Und auch in der NHL gelang Hirose sein erster Scorerpunkt im allerersten Drittel.
Auch in den folgenden vier Duellen punktete er, am 31. März verewigte er sich im Spiel gegen die Boston Bruins zudem in den Geschichtsbüchern der Torschützenliste. Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass der Kanadier nie gedraftet wurde. „Es trotzdem in die NHL und die AHL zu schaffen, ist speziell. Rückblickend ist es eine große Leistung, auf die ich stolz sein kann“, ordnet er ein. Für Detroit absolvierte er insgesamt 60 Spiele (4 Tore | 16 Assists), für das Farmteam in Grand Rapids stehen in 256 Partien stolze 203 Scorerpunkte (50 Tore | 153 Assists).
Highlights: EHC Red Bull München vs. Nürnberg Ice Tigers (20.10.2024)
„Der Erstgeborene“ startet durch
Es hat sich also gelohnt, dass Hirose schon in ganz jungen Jahren mit dem Schlittschuhlaufen angefangen hat. Der Sohn eines japanischen Vaters, Taro heißt übersetzt „der Erstgeborene“, skizziert: „Ich bin in Winnipeg in der Provinz Manitoba geboren. Als ich zwei oder drei Jahre alt war, sind meine Eltern nach Calgary gezogen. Dort habe ich meine Eishockeyreise begonnen.“ Im Juniorenalter spielte er in British Columbia, von da aus führte die Route ans College in Michigan State.
Hirose zeigte bärenstarke Leistungen und lieferte Punkte am Fließband, so dass die Red Wings ihn unter Vertrag nahmen. „Als Junior war mein Ziel nicht wirklich die NHL. Erst nach dem College hatte ich das Gefühl, dass ich es schaffen kann.“ Nach Ende der zurückliegen Spielzeit wurde allerdings deutlich, dass der Weg in Detroit wohl nicht weitergeht.
„Bin mit meiner Entscheidung sehr glücklich“
Zum Glück lag das Angebot aus München auf dem Tisch. „Europa war nicht die naheliegendste Entscheidung. Aber ich habe immer gesagt, dass ich irgendwann mal gerne hier spielen will. Ich wollte diese Erfahrung machen und andere Kulturen kennenlernen“, verrät Hirose. „Jetzt hat es sich nach dem richtigen Zeitpunkt angefühlt. Zudem bekommst du diese Chance nicht täglich. Ich bin sehr glücklich mit meiner Entscheidung.“ Und wir sind es auch, lieber Taro!
Fan von Steph Curry und den Detroit Lions
Privat lässt es der Golf-Liebhaber eher ruhig angehen. In seiner Playlist laufen Country, House von Avicii oder Rap von Drake, auch Netflix oder Videospiele gehören in der Freizeit dazu. Und Hirose steht auf Basketball und American Football. Die Detroit Lions sind sein Lieblingsteam aus der NFL – als leidenschaftlicher Fantasy Football Manager durfte er auch schon Erfolge feiern. Basketball-Superstar Steph Curry würde er gerne mal kennenlernen. „Ich will einfach das meiste aus jedem Tag machen. Ich schaue von Tag zu Tag und will dabei Spaß haben.“ Viel Spaß machen allen Münchner Fans auch bislang seine Leistungen auf dem Eis!
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