Playoff-Momente, Teil eins: Elf Sekunden für die Ewigkeit
Montag, 11. März 2024 | DEL-Playoff-Momente: EHC Red Bull München gegen Kölner Haie 2015/16
Playoff-Momente, Teil eins: Elf Sekunden für die EwigkeitSöderholm blickt auf legendäres Halbfinale gegen Köln zurück// PLAYOFF-MOMENTEPlayoffs, Baby! Am 16. März startet der EHC Red Bull München wieder in die „geilste Zeit“ des Jahres. Um euch so richtig in Stimmung zu bringen, schauen wir auf ganz besondere Playoff-Serien aus der Vergangenheit zurück. Wir beginnen im Jahr 2016.
Matchpuck für die Red Bulls! Mit einer 3:1-Serienführung im Rücken ging unsere Mannschaft am 8. April vor inzwischen acht Jahren ins Heimspiel gegen die Kölner Haie. Ein weiterer Sieg würde also den erstmaligen Finaleinzug bedeuten.
Und genau dieses fünfte Halbfinalduell gegen die Domstädter sollte eines der verrücktesten Spiele unserer Clubgeschichte werden. Einer der Hauptprotagonisten damals: Unser heutiger Trainer.
Vorlage Toni Söderholm, Tor Frank Mauer
Bis zur 49. Minute lief im Olympia-Eisstadion alles nach Plan. München führte mit 4:2 und stand mit einem Bein in der Endspielserie. Doch dann traf der Kölner Andreas Falk zehn Minuten vor dem Ende zum Anschluss. Der Auftakt für eine hochdramatische Schlussphase.
Bild Söderholm
Denn Toni Söderholm zog in der 58. Minute eine Strafe und die Haie setzten alles auf eine Karte. Goalie Gustav Wesslau ging vom Eis, 6:4-Überzahl, Crunchtime! Und tatsächlich: Dragan Umicevic gelang bei 59:26 Minuten tatsächlich noch der Ausgleich, Köln war wieder da. Es roch nach Overtime. Oder etwa doch nicht?
Nein! Denn die folgenden elf Sekunden wurden historisch. München eroberte nach dem Bully sofort die Scheibe und spielte schnell nach vorne. Dominik Kahun legte auf unseren damaligen Verteidiger Söderholm ab, der Frank Mauer fand. Pass, Annahme, Tor - die Zeit stand bei 59:37 Minuten still! Das Oberwiesenfeld bebte, die Uhr tickte runter. FINALE!
„Man spielt einfach weiter“
Unser Head Coach hat die irre Schlusssequenz auch heute noch vor Augen. „Ein Schritt führte zum anderen. Ich habe gesehen, dass die Kölner eine Strafe kriegen. Und dann bin ich mit nach vorne gelaufen und Dominik hat mir die Scheibe rübergelegt. Ich sah, dass der Franky offen war. Und er hat meinen Pass dann verwertet“, schildert Söderholm die Szene.
Servus Eisstadion | Die Red Bulls verabschieden sich vom Olympia-Eisstadion
// HIGHLIGHTS
Dabei ging es zunächst gar nicht darum, sofort wieder in Führung zu gehen. Schließlich war die Zeit knapp und der späte Ausgleich musste verdaut werden. „Ich bin nicht zum letzten Wechsel auf das Eis gegangen und habe gedacht: ‚So, jetzt schießen wir sofort das Tor zum 5:4.‘ Sondern man spielt einfach weiter“, blickt der heute 45-Jährige zurück. Bis dann die Ereignisse ihren Lauf nahmen…
Hinflug mit Hindernissen
Die Serie gegen die Haie war also vorbei, München musste nicht noch einmal in die Domstadt. Zum Glück. Denn die Anreise zu Spiel vier verlief problematisch. Söderholm erinnert sich: „Der Hinflug! Ich weiß nicht mehr genau, ob mit dem Kopf voran oder wie wir gelandet sind. Aber es war jedenfalls ein sehr stürmischer Flug.“
Die Lust, erneut die Reise an den Rhein anzutreten, hielt sich in Grenzen. „Da habe ich gesagt: ‚Nein, jetzt reicht es einfach, nach Köln zu fliegen. Jetzt müssen wir weiter‘“, so unsere frühere Nummer 26. Und so sollte es dann auch kommen.
Hockey HALLEluja gab den Startschuss
Der Last-Second-Sieg gegen Köln war ein weiteres Schlüsselereignis auf dem Weg zu unserem ersten Meistertitel am 22. April 2016 bei den Grizzlys Wolfsburg. Für Söderholm und die Red Bulls begann die Reise schon Monate vorher. „Nach den ersten Hockey HALLEluja-Spielen sind wir zusammengewachsen und immer stärker geworden. Jeder hat gespürt, dass die Chance da ist, die Meisterschaft zu gewinnen.“
Wir erinnern uns: Ende Dezember 2015 gewann München mit 6:3 im Derby gegen die Augsburger Panther und mit 3:0 gegen die Eisbären Berlin zu den Eishockey-Festtagen in der Olympiahalle. Offenbar zwei Grundbausteine für den späteren Erfolg.
Gemeinsam zum Erfolg
Kommen wir nochmal zurück zum späten Siegtor im legendären Halbfinalspiel fünf. Denn der Treffer beschrieb das Mindset der damaligen Münchner Mannschaft, die spätestens von da an nicht mehr aufzuhalten war und bis zum Titelgewinn durchmarschierte. „Jeder hat dazu beigetragen. Und das hat uns das Gefühl gegeben, dass wir nicht mehr zu stoppen sind“, so Söderholm.
Vor allem die vielen unterschiedlichen Charaktere im Team hätten den Ausschlag gegeben. Söderholm nennt einen Spieler stellvertretend: „In dem Jahr ist Jason Jaffray als neuer Spieler gekommen. Ein brutaler Charakterspieler! Man konnte konnte sich immer auf ihn verlassen.“Der Kanadier wechselte 2015 von den St. John’s IceCaps in die bayerische Landeshauptstadt und traf gleich in seinen ersten acht DEL-Spielen jeweils einmal. Damit stellte Jaffray einen Ligarekord auf, der bis heute besteht.
Man könnte jeden einzelnen Namen durchgehen. „Das war eine Mannschaft, die einander gefunden und zusammengepasst hat. Ich verbinde viele schöne Erlebnisse mit dieser Zeit“, fasst unser Übungsleiter abschließend zusammen.
Und nun ist es an der Zeit, ein neues Kapitel zu schreiben!
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